Vom 17. bis 21. Juli 2024 begaben sich 34 Schülerinnen und Schüler, begleitet von den Professoren Apostolakis, Scherz und Windbichler-Grohsmann, auf den Weg nach Thessaloniki. Die Reisegruppe bestand aus katholischen, orthodoxen und islamischen Schülerinnen und Schülern, was die Reise zu einem interreligiösen Erlebnis machte. Ziel war es, sowohl die christlichen als auch die osmanischen Spuren in Thessaloniki zu entdecken und somit achtsam mit der Geschichte umzugehen.
Erster Tag:
Gleich am ersten Tag besuchten wir den Weißen Turm, das Wahrzeichen von Thessaloniki, und das Denkmal von Alexander dem Großen. Diese imposanten Bauwerke boten einen beeindruckenden Einstieg in unsere Reise und vermittelten uns einen ersten Eindruck von der reichen Geschichte der Stadt.
Zweiter Tag:
Hoch über der Stadt genossen wir den Ausblick über Thessaloniki. Danach besuchten wir das Kloster Vlatadon. Hier hörten wir den Beginn des Paulusbriefes an die Thessaloniker und beteten gemeinsam das Vaterunser. Anschließend betraten wir die Kirche des Heiligen David, ein tief beeindruckendes Bauwerk aus dem 4. Jahrhundert. Diese Kirche ist eine der ältesten erhaltenen Kirchen überhaupt und beeindruckte uns besonders durch das berühmte Bild von „Jesus ohne Bart“.
Unser Weg führte uns weiter durch die Altstadt zur Basilika des Heiligen Dimitrios, dem Schutzpatron der Stadt, und zur Hagia Sophia von Thessaloniki, einer Kirche zu Ehren der göttlichen Weisheit. Diese historischen Stätten boten tiefe Einblicke in die religiöse Geschichte der Stadt. Der Besuch des Byzantinischen Museums rundete unseren (Wander-)Tag mit über 17.000 Schritten bei 34°C im Schatten ab.
Dritter Tag:
Heute begannen wir den Tag unterirdisch mit einem Besuch der Krypta des Märtyrers Dimitrios (306 n. Chr.). Auf dem Weg zur Rotunda passierten wir römische Ausgrabungen. Die Rotunda wurde 306 n. Chr. als römischer Tempel erbaut und später durch Kaiser Konstantin zur christlichen Kirche umgestaltet. Dieses UNESCO-Weltkulturerbe beherbergt die ältesten Wandmosaike des christlichen Ostens. Unter osmanischer Herrschaft wurde sie ab 1590 als Moschee genutzt, deren Minarett bis heute erhalten ist. Nach dem großen Brand von 1917 wurde die Rotunda zu einem Museum.
Nach diesen intensiven Eindrücken entspannten wir uns bei 38°C im Schatten unter den Bäumen und genossen den restlichen Nachmittag in mediterraner Atmosphäre.
Vierter Tag:
Der vierte Tag führte uns auf einen Tagesausflug nach Philippi. Unsere erste Station war die Taufstelle der Heiligen Lydia; sie war die erste europäische Christin. Durch sie wurde die erste Gemeinde in Europa gegründet. Der Hl. Paulus besuchte diese Gemeinde gern und schrieb auch einen eigenen Brief an sie. In der Kirche der Hl. Lydia beteten die Christinnen und Christen wieder gemeinsam das Vaterunser, um sich mit den ersten Christinnen und Christen im Gebet zu verbinden. Danach besuchten wir das antike Philippi, wo wir die Ruinen der Gefängnisstätte des Apostels Paulus besichtigten und über die antike Handelsstraße Via Egnatia gingen, die den Osten des römischen Reiches mit dem Westen verband.
Abschließend fuhren wir nach Cavala, dort betrat in Person des Heiligen Paulus der erste Christ den europäischen Boden.
Fünfter Tag:
Nach einer erholsamen Nacht brachen wir nach Vergina auf, um das berühmte Grab von Philipp II. von Makedonien, dem Vater von Alexander dem Großen, zu besuchen. Bei angenehmen 40 Grad im Schatten besichtigten wir anschließend Veria, wo der Apostel Paulus predigte. Hier entstand unser letztes Gruppenfoto, bevor wir zum Flughafen aufbrachen.
Trotz dreistündiger Verspätung kamen wir müde, aber glücklich in Wien Schwechat an. Die Reise nach Thessaloniki und Philippi war nicht nur eine spirituelle Bereicherung, sondern auch eine kulturelle Entdeckungsreise, die uns noch lange in Erinnerung bleiben wird und uns als Schulgemeinschaft stärkt.
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