Anlässlich des Totengedenkens Allerheiligen und Allerseelen machte sich am 5.11.2021 die 4AK als Klassengemeinschaft auf den Weg, um sich gemeinsam über Religions- und Konfessionsgrenzen hinweg über Begräbniskulturen und Jenseitsvorstellungen Gedanken zu machen.

Der Wiener Zentralfriedhof ist aufgrund seiner „Belegung“ (ca. drei Millionen bestattete Menschen) einer der weltweit größten Friedhöfe. Was ihn aber am meisten von anderen Friedhöfen unterscheidet, ist die Tatsache, dass alle Religionen und Konfessionen hier ihre Toten begraben.

So starteten wir im alten jüdischen Teil des Zentralfriedhofs, um uns über das Schicksal des Judentums in Österreich Gedanken zu machen und auch über die Wurzeln des christlichen Antijudaismus zu sprechen.

Der Weg führte uns weiter zum buddhistischen Teil. Wir unterhielten uns über die Begräbnisrituale im Buddhismus und Hinduismus und über den Glauben der Wiedergeburt.

Die Schüler*innen zeigten sich bei der nächsten Station sehr beeindruckt, als wir die Luegerkirche als Jugendstiljuwel besuchten. Dabei stand die christliche Symbolik für den Pilgerweg zu Gott und die Auferstehung, das Nachhausekommen zu Gott, im Mittelpunkt. Der Besuch des Grabes von Bürgermeister Lueger stellte die österreichische Geschichte zwischen historischen Errungenschaften und den damals gelebten Antisemitismus in den Mittelpunkt.

Nach dem Besuch der Bundespräsidentengräber nützten wir eine Kaffeepause in der Konditorei Oberlaa, um wieder zu Kräften zu kommen.

Danach folgten die Prominentengräber, wie z.B. Udo Jürgens und Falco. Besonders nahe ging den Schüler*innen die Abteilung der Kindergräber. Nachdem wir den Opfern des Nationalsozialismus gedachten, besuchten wir die Begräbnisstätte für jene Menschen, die ihren Körper der medizinischen Wissenschaft zur Verfügung gestellt haben.

Nach Besuch von orthodoxen Gräbern, fanden wir uns beim muslimischen Teil des Zentralfriedhofs ein. Dort standen die Jenseitsvorstellung des Islams und auch die speziellen Begräbnisrituale im Zentrum.

Dieser Lehrausgang stand unter dem Motto des Totengedenkens, daher beteten wir für all die Verstorbenen, die am Zentralfriedhof bestattet sind und dachten dabei auch an all die Verwandten, Bekannte und Freund*innen, die uns bereits in Jenseits vorausgegangen sind.