Kulturreise 2019 nach Krakau

Krakau. Eine Stadt, die für ihren mittelalterlichen Stadtkern und das jüdische Viertel bekannt ist – nicht zuletzt durch Steven Spielbergs Film „Schindlers Liste“. Es handelt sich um die angeblich meistbesuchte Stadt Polens, woran sich nicht mehr zweifeln lässt, wenn man erst einmal die vielen kulturellen Schönheiten der Stadt auf sich wirken lässt. 24 Schüler/innen der HAK/HAS/AUL Sacré Coeur verbrachten vier Tage (17.-20. Juni 2019) in der Kulturhauptstadt Europas des Jahres 2000. Außerdem besichtigten sie die geschichtsträchtigen Stätten rund um die Stadt Auschwitz.

Polnische Küche & erste Eindrücke Nach einer mehrstündigen Busfahrt erreichte die Gruppe am späten Montagnachmittag die Stadt Krakau im Süden von Polen. Als Einstimmung auf die kommenden Tage gab es ein dreigängiges polnisches Menü: gegrillten Ziegenkäse mit Preiselbeeren, Gulasch und warmen Apfelkuchen mit Vanilleeis. Um diesen ersten Abend zu beschließen und noch ein paar Eindrücke von der Stadt zu sammeln, folgte ein kleiner Rundgang durch das abendliche Zentrum der Stadt, welches es am folgenden Tag genau zu erkunden galt.

Mittelalterliches Stadtzentrum & Bergwerk Wieliczka Der folgende Vormittag wurde mit der Besichtigung der Innenstadt verbracht. Gemeinsam mit einer Fremdenführerin spazierten wir durch die historische Altstadt, welche von einem Grünstreifen/Park eingefasst wird. An manchen Stellen erinnern noch Teile der mittelalterlichen Stadtmauer an längst vergangene Zeiten. Wichtige Punkte auf diesem Rundgang waren die Marienkirche, von welcher zu jeder vollen Stunde ein Turmbläser zu hören ist, die Franziskanerbasilika mit ihren Wandmalereien und Fenstern im Jugendstil sowie der umwerfend schöne Marktplatz, auf welchem sich auch die Tuchhallen befinden und wo wir so manch schöne Minute genossen.
Am Nachmittag ging es dann „unter Tage“. Bei der Besichtigung des Salzbergwerks von Wieliczka in der Nähe von Krakau ging es bis zu 130 Meter tief unter die Erde. Beeindruckend waren vor allem die vielen kleinen unterirdischen Kapellen, die imposante Kingakapelle, welche auch für Hochzeiten gemietet werden kann und als Konzertsaal dient, und ein Salzsee. Aber auch über den Bergbau erfuhren wir einige spannende Details. Das Salzbergwerk gilt als eines der ältesten der Welt. Es war bis 1993 in Betrieb und ist Teil des UNESCO-Weltkulturerbes Königliche Salzbergwerke Wieliczka und Bochnia.

Gedenkstätte Auschwitz – Birkenau & Schindlers Fabrik Der dritte Tag in Polen sollte den Geschehnissen während des 2. Weltkrieges in Auschwitz und Krakau gewidmet werden. Gute vier Stunden verbrachten wir an jenen Orten, an welchen zwischen 1940 und 1945 rund 1,1 Millionen Menschen ihr Leben verloren hatten. In der Gedenkstätte des KZ Auschwitz 1 (Stammlager) und Auschwitz 2 (Birkenau) bekamen wir nur in Ansätzen eine Vorstellung davon, welche Verbrechen unter dem Naziregime an diesen Stätten stattgefunden hatten. Die Gruppe war überwältigt von der bedrückenden Stimmung dieses Ortes, den berührenden Schilderungen unseres Guides und von der detailreichen Aufarbeitung der Geschichte in mehreren Museen und teils nachgebauten Gebäuden an beiden Gedenkstätten.
Ein weiterer geschichtsträchtiger Ort ist die ehemalige Emailwaren-Fabrik Oskar Schindlers (Fabryka Schindlera), die aus dem preisgekrönten Werk „Schindlers Liste“ bekannt ist. Der Film wurde mit sieben Oscars ausgezeichnet und machte das Schicksal Oskar Schindlers und der in etwa 1200 von ihm geretteten Jüdinnen und Juden weltberühmt. Heute befindet sich am ehemaligen Fabrikgelände eine interaktive Ausstellung über das Leben im Krakauer Ghetto zur Zeit vor und während des 2. Weltkrieges. Ferner sahen wir das Büro von Oskar Schindler, dieses ist zwar nur als Raum Original erhalten, die Einrichtung ist dieser Zeit nachempfunden.

Jüdisches Viertel & Wawelhügel mit Schloss und Kathedrale Bevor es am Nachmittag zurück nach Wien gehen sollte, beschäftigten wir uns am nächsten Vormittag mit zwei weiteren historisch interessanten Plätzen. Wir starteten im Jüdischen Viertel von Krakau, wo wir eine Synagoge, einen jüdischen Friedhof sowie weitere Schauplätze des Films „Schindlers Liste“ besichtigen konnten. Außerdem versprüht dieses Viertel ein ganz besonderes Flair, welches uns noch einmal einen ganz anderen Blick auf die Stadt ermöglichte.
Unser Weg führte uns zurück in die Altstadt, wo am Ufer der Weichsel ein Schloss am Wawelhügel thront. Am Weg dorthin konnten wir auch kurz die Fronleichnamsprozession beobachten, welche von der Wawel-Kathedrale am Hügel zur Marienkirche am Marktplatz führte. Drei Wehrtürme des „Warwel“ stammen noch aus dem Mittelalter, dann wurde das Bauwerk immer wieder erweitert, was sich vor allem beim Betrachten der Kathedrale erkennen lässt, die viele verschiedene Baustile aufweist. Im Inneren des Schlosses wurden uns Verbindungen zur österreichischen Geschichte aufgezeigt.

Krakau, die Stadt wird auch „Paris an der Weichsel“ genannt, hinterlässt bei uns eine große Menge an Eindrücken, die durchaus vielschichtig sind. Die letzten Tage werden noch lange in uns nachhallen.