Am letzten Schultag vor der Zeugnisvergabe begaben sich die muslimischen Schülerinnen und Schüler unserer Schule – wie jedes Jahr – begleitet von mehreren Lehrpersonen zum gemeinsamen Schlussgottesdienst. Heuer fand dieser im Islamischen Zentrum der Bosniaken von Österreich „Ebu Hanife“ statt.

Empfangen wurden wir herzlich vom Moscheeführer, einem ehemaligen Lehrer, der es verstand, mit Fachwissen und menschlicher Nähe einen Zugang zu schaffen. In seinem Vortrag sprach er über die Bedeutung des Islam – sowohl als Begriff und im engeren Sinne als Religion, als auch im weiteren Sinne als Lebenshaltung, die von Achtsamkeit, Verantwortung und einem ganzheitlichen Menschenbild getragen ist. Er erläuterte die fünf Säulen des Islam, erklärte zentrale Begriffe und betonte, wie wichtig es ist, den Glauben auch im Alltag sozial, werteorientiert und offen zu leben.

Ein besonderer Moment war die Erklärung der islamischen Zeitrechnung und der Hidschra – der Auswanderung des Propheten Muhammad. Dabei schlug er eine nachdenkliche Brücke zum Schuljahresende: Auch ein Schuljahr sei eine Art Reise, die mit Herausforderungen, Wachstum und neuen Perspektiven verbunden ist – werdend, suchend, aber auch gestärkt.

Der Gottesdienst war für viele eine Gelegenheit, das Jahr in Ruhe und Besinnung ausklingen zu lassen – miteinander, respektvoll und mit offenem Herzen. Ein schöner, stiller Abschluss vor der Zeugnisvergabe – und ein Ausdruck gelebter religiöser Vielfalt an unserer Schule.