Am Montag, 15. April 2024, besuchte die 3AS gemeinsam mit ihrem Klassenvorstand und ihrer Rechtskundelehrerin das Landesgericht für Strafsachen in Wien, um dort bei zwei Strafverhandlungen zuzuhören.

Nachdem alle die Sicherheitsschleuse beim Eingang passiert hatten, blieb noch ein wenig Zeit, um vor dem Verhandlungssaal den Verhandlungsablauf und die in einem Gerichtssaal geltenden Verhaltensnormen zu besprechen.

In beiden Strafsachen waren jugendliche Straftäter wegen Raubes angeklagt. Verhandelt wurde vor einem Schöffensenat, der aus zwei Berufsrichtern und drei Schöffen bestand, wodurch die Schüler*innen auch die Angelobung und Einbindung der Schöffen in den Strafprozess mitverfolgen konnten.

Der erste Prozess endete für die zwei Angeklagten mit einer Verurteilung zu einer Freiheitsstrafe, wobei einer von ihnen nach Anrechnung der Untersuchungshaft direkt nach Hause gehen durfte. Im Anschluss erklärte der Richter nochmals die Beweiswürdigung sowie die Gründe, die zur Strafbemessung geführt hatten, erläuterte die Hintergründe für den nächsten Fall und beantwortete freundlicherweise auch alle Fragen der ZuhörerInnen.

Der zweite ebenfalls sehr spannende Fall, bei dem es abermals um Raub sowie um Betrug ging, endete ebenfalls mit einer Verurteilung zu einer Freiheitsstrafe, jedoch durfte auch in diesem Fall der Angeklagte wegen Anrechnung der Untersuchungshaft auf den unbedingten Teil der Strafe aus der Haft entlassen werden. Dieses Urteil fiel – wie der Richter betonte – sehr milde aus, was er mit der fehlenden Generalprävention bei der Strafzumessung für jugendliche Straftäter und den zahlreichen Milderungsgründen erklärte.

Es war für alle ein spannender und aufschlussreicher Vormittag, der einen guten Einblick für die Schüler*innen in die österreichische Strafjustiz ermöglichte.